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Das Phänomen der Linkspurblockierer - Druckversion

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+--- Thema: Das Phänomen der Linkspurblockierer (/showthread.php?tid=11903)

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Das Phänomen der Linkspurblockierer - semu - 20.03.2008

Hallo zusammen,

ich habe zufällig eine interessante Seite im Netz gefunden: www.unfreiwillig120.de

Folgenden Paragraphen der STVO finde ich sehr, sehr interessant:"§5 Absatz (5) StVO sagt: Außerhalb geschlossener Ortschaften darf das Überholen durch kurze Schall- oder Leuchtzeichen angekündigt werden. Wird mit Fernlicht geblinkt, so dürfen entgegenkommende Fahrzeugführer nicht geblendet werden."

Die Erklärung der Webseite finde ich mal richtig cool - vielleicht nutzt es der eine oder Andere auch mal. Ich habe auf meiner dreispurigen, tempolimitfreien Hausautobahn A4 öfters das Problem der Linksfahrer und nutze dann gerne "Schall- oder Leuchtzeichen".

"Nutzen Sie Lichthupe oder Signalhorn,
während Sie einen Mittelspurfahrer überholen!

Manche Leute merken einfach gar nichts mehr, während sie Auto fahren. Bekommen von ihrer Umwelt nichts mehr mit, schauen weder rechts, noch links, noch nach hinten. Schlafen hinter dem Lenkrad mit offenen Augen ein und lassen das Auto einfach auf einer Spur laufen, völlig teilnahmslos. Helfen Sie diesen armen Geschöpfen. Wecken Sie diese auf, indem Sie ihren Überholvorgang mittels Licht- und Tonsignalen ankündigen. Zudem, man darf gar nicht ausdenken, was geschähe, sollte der andere Verkehrsteilnehmer einen Schreck bekommen, während Sie ihn überholen. Also ist die Ankündigung des Überholvorgangs klar als Unfallprävention zu werten."


So illegal klingt dies ja nun nicht.
Was sagt denn unsere Rennleitung [Bild: wosautos15.gif] hier im Forum hierzu?

semu


RE: Das Phänomen der Linkspurblockierer - Skorpi - 20.03.2008

Hallo Semu!

Das ist eigentlich nichts Neues!
Man darf das Überholen andeuten.
Wenn du jedoch permanent mit Blinker links, Lichthupe und evtl. unter Nichteinhalten des Sicherheitsabstandes andere Verkehrsteilnehmer von der linken Spur holen willst, grenzt das an Nötigung!
Daher immer vorsichtig damit umgehen. Ich kann meinem Vordermann mit kurzer Lichthupe andeuten, dass ich schneller bin, wenn er denn auch die Möglichkeit hat sich rechts einzuordnen.

Von Hupe bzw. Blinker links nehme ich persönlich abstand, da das sehr schnell als "Raser" oder so ausgelegt wird und die Verkehrsteilnehmer vor mir eher absichtlich langsamer werden... und damit erreiche ich nur das Gegenteil.

Also immer ein bißchen Fingerspitzengefühl bei der Sache Big Grin


RE: Das Phänomen der Linkspurblockierer - semu - 20.03.2008

Skorpi schrieb:Wenn du jedoch permanent mit Blinker links, Lichthupe und evtl. unter Nichteinhalten des Sicherheitsabstandes andere Verkehrsteilnehmer von der linken Spur holen willst, grenzt das an Nötigung!

Hallo Skorpi,

danke für deine Antwort. Sicherheitsabstand wird bei mir immer groß geschrieben und aus dem Alter für die obigen Scherze bin ich raus Dumdididum
Aber es ist gut zu wissen, dass man mit einfachen Mittel (Licht & Hupe) die Träumer auf Wolke7 doch mal anfunken kann.

semu


RE: Das Phänomen der Linkspurblockierer - Daffi.2222 - 21.03.2008

Guten Morgen erstmal.
Ich bin hier neu und wollte des öfteren mal reinschauen.


Das Problem mit dem Linksfahren hat hier in Niedersachsen eine völlig neue Qualität bekommen, da die Verkehrsdichte so hoch wurde, das die linke Spur der A1 nur noch durchgängig befahren wurde. Um dem abzughelfen hat man jetzt das Tempo auf 120Km/h reduziert. Von 6-20 Uhr. Dannach kannst Du fahren was das Zeug hält, allerdings: Das LKW- Überholverbot ist dann auch aufgehoben. Ich glaube eine Frage zum Generellen Überholverbot stellt sich da wohl nicht mehr.


RE: Das Phänomen der Linkspurblockierer - Don Krypton - 21.03.2008

Moin sagen!

Diese Art von Autismus im Straßenverkehr ist auch mir nicht neu...wie Daffi eben beschrieben hat, ist Niedersachsen aufgrund seiner Lage prädestiniert für Mittelspurfahrer - liegen A7 und A1 es doch genau auf den Achsen, die den maximalen Verkehr hervorrufen..ich erspar' mir mal die Einzelheiten...was in der Praxis leider dazu führt, dass viele Autofahrer, die nur "durch" wollen, oft auf die mittlere Spur ausweichen. Allerdings müssen wir wohl damit leben, dass das nicht nur so ist, sondern, dass es auch noch schlimmer wird.

Ich hab' in den vergangenen fünf Jahren insgesamt fast 150.000 Kilometer auf Deutschlands (speziell Niedersachsens) Autobahnen verbracht und mir ist da Folgendes zu diesem Thema aufgefallen:

- Diejenigen, die es am meisten ärgert, dass es Autofahrer gibt, die zu selten die rechte Spur nutzen, sind Personen, die oft und regelmäßig die Autobahn nutzen (Berufspendler mit längeren Strecken und Stadtautobahnnutzer) und auf ihre Art daher "bewusste" Autofahrer sind, die ein Ziel erreichen wollen und durch "Schleicher" aller Art behindert werden. Wenn ich mich nicht sehr täusche, dürfte der Personenkreis im Alter von Zwanzig bis Fünfzig anzusiedeln sein. Das Ableisten des Führerscheins ist noch nicht soo lange her und wurde zu einer Zeit gemacht, in der der Verkehr bereits zugenommen hatte.

- Diejenigen, die andere Autofahrer mit dauerhaftem Mittelspur- und Linksfahren ärgern, sind keine jungen Menschen, sondern oftmals der Personenkreis der Vierzig- bis Siebzigjährigen. Entweder sind es Personen, die seit langer Zeit Auto fahren und routiniert ihre Kilometer fressen (Vertreter, Messebesucher) oder Personen, die die Autobahn nutzen, um eine lange Strecke schnell zurückzulegen (Urlaubsfahrten, Verwandtenbesuche). Deren Führerschein ist meist noch grau und wurde bestanden, als es noch Käfer zu kaufen gab und die Autobahnen noch zweispurig waren. Dieser Personenkreis (meine Theorie) reißt seine Kilometer einfach nur ab und hofft, heil anzukommen.

Meinen Führerschein hab' ich 1989 gemacht. In Bremens Innenstadt, auf Bremens Stadtautobahn und mit einer Überlandfahrt nach Holland. Alleine schon seit diesem Zeitpunkt ist die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Autobahn erheblich gestiegen. Konnte man seinerzeit mit 140 Km/h locker mitschwimmen, muss man heute oft mit 160 Sachen rechts bleiben...und das bei gestiegenem Verkehrsaufkommen...ich selbst kriege das umgesetzt, denk' ich - weil ich damit aufgewachsen bin.

Aber die anderen Autofahrer? Die Älteren?

Da, meine ich, liegt der Hase im Pfeffer...wenn man aufgrund mangelnder Fahrerfahrung nicht mehr mit der Autobahn klarkommt oder einfach nur an sein Ziel will, wird man wohl so wie oben beschrieben. Und dieser Personenkreis wird täglich mehr...wir werden alle älter...der Verkehr nimmt zu...irgendwann werden wir selbst zu den Schleichern gehören, weil wir mit 140 Sachen nicht mehr rechts rüberfahren, in der Angst, nicht wieder auf die mittlere Spur zu kommen, weil wir zu langsam sind.

Also, ob rechts vorbei oder (wie ich das immer gern mache) mit Schwung (und zwei offenen Augen in alle Richtungen) von rechts nach ganz links und vor dem Mittelspurfahrer wieder ganz rechts rüber, ändern werden wir die Jungs wohl nicht...auch nicht mit 'nem Tempolimit.

Schönen Gruß aus Hang Over!

DCooln KryptCooln


RE: Das Phänomen der Linkspurblockierer - Skorpi - 21.03.2008

Langer und ausführlicher Text Krypton, wie man es von dir kennt Ja Massa
... aber so sieht es aus Az Az Az


RE: Das Phänomen der Linkspurblockierer - V6TC - 21.03.2008

... Ich weiß, als ich seinerzeit (ebenfalls 1989 Waaat? Arrow Grandpa) den Führerschein gemacht hatte, wurde mir eingebläut, daß aufgrund der Rechtsfahrordnung auch immer die rechte Spur zu verwenden sei.

Das heißt, auch bei mehreren Spuren muß man auf der rechten Spur fahren; außer man ist schneller als die anderen.

Ich für meinen Teil praktiziere das so und fahre auch 160km/h auf der ganz rechten Spur (sofern sie frei ist und der Verkehr es zuläßt)Zwinker


RE: Das Phänomen der Linkspurblockierer - Speedboy - 24.03.2008

Hi,

ich gebe Krypton vollkommen recht mit seinen text....
ich muß sagen mein vater gehört auch dazu !!! leider!!!

wenn ich mal mit meinen vater auf der autobahn mit
meinem s4 unterwegs bin dann höre ich immer von
der beifahrerseite denk dran richtgeschwindigkeit!!!
"auf einer freigegebenen strecke"
oder wenn er fährt auf der linken spur was will der denn
hinter mir ich fahr doch richtgeschwindigkeit und da hinten
kommt doch noch einer denn ich überholen will... "5km weit weg"

"ich hab dich trotsdem lieb großer"


RE: Das Phänomen der Linkspurblockierer - RS999 - 24.03.2008

Das wirklich Schlimme an der ganzen Sache ist ja dass die Linksspurschleicher Lichthupe oder Hupe (bei einmaliger Verwendung) gerne als Provokation und Nötigung verstehen wollen, und trotzdem links bleiben...

"Oberlehrersyndrom"...

Ich selbst merke das immer wieder wenn ich mal wieder 800km einfach nach Berlin fahren möchte. Selbst wenn ich mitten durch die Nacht brezel, gibt es morgens um halb 3 auf einer komplett freien A9 noch Menschen die auf der ganz linken von 3 vorhandenen Fahrspuren anzutreffen sind, meist mit einer Geschwindigkeit von deutlich unter 180. Und die wenigsten erkennen so frühzeitig dass es eben doch noch jemanden gibt der schneller fährt dass man trotzdem noch abbremsen muss. Bei 3 Spuren und 2 Autos wohlgemerkt... Da bin ich aber traurig!

Leider bringt die ganze Diskussion meist rein gar nichts, weil die Betroffenen es nicht einsehen können oder wollen Da bin ich aber traurig!

Oder meldet sich mal jemand von den überzeugten Linksspurfahrern hier zu Wort? Ich bin mir sicher auch in diesem Board gibt es einige von dieser Spezies Autofahrer...


RE: Das Phänomen der Linkspurblockierer - Don Krypton - 24.03.2008

Moin sagen!

Wie vor Gericht, so gilt auch im Straßenverkehr: Recht haben is' 'ne Einstellungssache...
Zitat:"Oberlehrersyndrom"...
...damit bin ich mittlerweile eher vorsichtig geworden...diese Art von Rechthaberei (oder hier besser: Linkshaberei...Zwinker...) als "Oberlehrersyndrom" zu bezeichnen, passt für mich in die gleiche Schublade wie "Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geerbt" und "Früher war alles besser" - im Grunde nur eine sinnentleerte, immer wieder anbringbare Floskel.

Bei mir isses andersrum und doch genauso.

Ich rege mich regelmäßig tierisch über die oben angesprochene Klientel auf und verhalte mich so wie oben angesprochen...also von ganz rechts kommend über zwei Spuren fahren, mit Schwung am Mittelspurschleicher vorbei und direkt vor ihm wieder mit Schwung rechts rüber. Im Grunde ist das die gleiche Rechthaberei...ich könnte genauso rechts bleiben und die Geschwindigkeit verringern oder auf die Mittelspur hinter ihn fahren und warten, bis er rechts rüberzieht. Ich will ihm aber zeigen, dass er im Unrecht ist und ich mich darüber geärgert habe. Mal ehrlich: Das Überholen ist dabei Nebensache.

Ich krieg' dafür von Claudi auch regelmäßig 'ne Breitseite...[Bild: 114.gif]:drive:...!

Ich habe mich auch schon dabei ertappt, mit kochendem Gemüt und bösem Blick rechts jemanden rechts zu überholen. Nämlich, wenn Monsieur auf einer zweispurigen Autobahn mit stoischer Gelassenheit und minutenlang 120 Km/h links fährt, obwohl die Bahn bis zum Horizont frei ist und die einspurige Autobahnbaustelle (für die er zum Einfädeln links rüber muss) nur noch 500 Meter entfernt liegt. Das is' 'ne lebensgefährliche Aktion, die man tunlichst unterlassen sollte...aber wenn man das macht, geht's einem hinterher bedeutend besser...Big Grin...!

Einmal bin ich mit Claudis 205 auffer A27 unterwegs gewesen...mit über 200 Sachen, weil die Bahn völlig frei war und ich mal sehen wollte, was der Kleine so bringt. Ich hatte ungefähr 1,5 Kilometer freie Sicht und auf dieser Strecke tauchte ein uralter Audi 100 auf der linken Spur auf...wie gesagt, kein einziges anderes Auto weit und breit... ich brauchte ungefähr 45 Sekunden, um an dem Wagen dran zu sein. Aber statt abzubremsen, bin ich mit über 200 rechts an ihm vorbeigeballert...Big Grin...voll verboten, aber sowas von geil...Devil...der alte Sack am Steuer fuhr übrigens auch danach weiter auf der linken Spur...Deppen gibt's...Dry...!

Aber einen hab' ich noch!

Ich frage mich seit Jahren, warum gerade Fahrer mit "HH"-Kennzeichen die rechte Spur nicht kennen oder wahrhaben wollen...Huh...ich will da gar nicht nörgeln, mir fällt's nur immer wieder auf: Von meinem Gefühl her sind Autofahrer aus Hamburg gerade hier in Niedersachsen überdurchschnittlich selten auf der rechten Spur anzutreffen. Woran liegt das? Wenn ich in Hamburg unterwegs bin, hab' ich eigentlich eher das Gefühl, dass die Leute da recht souverän unterwegs sind...nicht zu schnell und nicht zu langsam. Aber sobald die Stadtgrenze hinter ihnen liegt, gehört die rechte Spur der Vergangenheit an.

Also an alle Hamburger hier: Woran liegt das?!?

Schönen Gruß aus Hang Over!

DCooln KryptCooln