Das Cabrio-Leben verlängern
#1
Lightbulb 
Moin Cabrio-Liebhaber!

Ich fahre mein vergleichsweise junges (BJ 2000) Cab mit dem ABC Motor seit rund fünf Jahren und was soll ich sagen, ich liebe es!  Wub
Da das Cab jedoch mein einziges Fahrzeug ist (ich will mich nicht beschweren, bin als Student froh überhaupt eins zu haben und dann noch so ein Tolles) und ich fernab der Heimat studiere, rattern die Kilometer natürlich nur so runter ...
Mittlerweile stehen 297.000 km auf der Uhr  Waaat? Motor, Automatikgetriebe, alles noch original. Wenigstens fast alles nur Langstrecken-km.
Bei so vielen Kilometern muss ich allerdings gestehen, dass ich mir langsam Sorgen um das Überleben meines geliebten Cabs mache. Zu den vielen Kilometern kommt noch vom Vorbesitzer eine Gasanlage, die bekanntlich auch nicht gerade die Lebensdauer eines Motors verlängert, wenn auch mein V6 scheinbar absolut keine Probleme damit hat (mal ganz abgesehen von gefressenen Zündkerzen  Cool).


Zum Zustand: 
Sehr gepflegt, regelmäßiger Wechsel von Betriebsflüssigkeiten, liebevolle Fahrweise (kein Vollgas bei kaltem Motor und auf Gas nicht über 4.500 Touren)... Anfallende Reparaturen stets erledigt... Serviceintervalle eingehalten... Verdeck (elektrisch) nicht mehr das Neueste, tut aber seinen Zweck und ist dicht. Des Weiteren ein bisschen Rost unter den Leisten an beiden Türen (scheinbar ne beliebte Stelle dafür bei der VAG), aber nichts Dramatisches.
Zur Technik:
ABC Motor mit Automatikgetriebe; 297.000 km gelaufen, hohe Laufruhe und absolut keine Probleme; läuft auf Benzin und Gas... Automatik schaltet nicht mehr ganz so weich, genau 60 km/h fahren ist ein Graus (er kann sich nicht für einen Gang entscheiden und schaltet die ganze Zeit hin und her), sonst keine weiteren Probleme... Abgasanlage ziemlich durchgerostet, die wird laut dem Freundlichen wohl bald fällig oder fällt von selbst ab vor lauter Rost  Zwinker 

Soooo, ganz lange Rede kurzer Sinn:

Habt Ihr Vorschläge wie man das Cabrio-Leben verlängern könnte? In die Garage stellen und als Zweitfahrzeug nutzen ist leider nicht drin, ist wie gesagt mein einziges Auto und ich bin drauf angewiesen. Klappt auch mangels Garage nicht so ganz  Smile



Meine Ideen bisher:
- Motor einmal komplett überholen lassen? (zB alle Dichtungen tauschen, Einzelteile überprüfen... wär jedoch extrem kostspielig. Lohnenswert?)
- Automatikgetriebe spülen lassen? (Mitunter mein Favorit, ist bezahlbar und klingt sehr vielversprechend, hab ich schon bei anderen Audis gesehen...)
- Neue (gebrauchte) Abgasanlage? (Alternativ warten, bis die jetzige abfällt. Fänd ich aber nicht so dolle, oder ist das Risiko da nicht so groß?)
(- neues Verdeck: Ist mehr eine optische Kiste und weil ich hinter mir endlich wieder was sehen möchte  Zwinker aber da das Alte noch dicht ist und seinen Dienst tut, ist ein neues Verdeck eher ein Luxusgüter als eine Notwendigkeit)

Dann mal her mit Euren Ideen! Smile Ich liebe mein Cabrio wirklich und es wäre ein Traum, wenn es mich noch ein wenig begleiten kann.

Gruß us Kölle,
Sarah
[Bild: 27081038bk.jpg] [Bild: 27081039xl.jpg]

5 Ringe braucht die Frau: Einen am Finger und vier am Grill. Und als Sahnehäubchen: Softtop und V6  Wub
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#2
Hallo Sarah,

hier ein paar kleine Tips, die Dir vielleicht helfen, noch lange Spaß am Cab zu haben:

1) Dein Automatikgetriebe solltest Du angesichts der Laufleistung und auftretenden Probleme umgehend spülen lassen...inkl. Filterwechsel.
2) Abbauen der hinteren schwarzen Plastikhalterungen für die Kabelbäumen Heckklappe. Kabel müssen freilaufen,
sonst Scheuergefahr an den Kabeln und Probleme mit dem E-Verdeck
3) Liqui-Moly Ölverluststopp ins Motoröl geben....( Macht Dichtungen dick und geschmeidig)
4) Dasselbe oder LECWEC (ist besser für Hydraulikreisläufe) in den Behälter der Servolenkung
5) Ölstandscheck in Hydraulikpumpe E-Verdeck (rechts hinten im Kofferraum) inkl. Einfüllen LECWEC
6) Überprüfen Faltenbalg Lenkstange (hinter dem Motor) und Achsmanschetten
7) Aufbereiten der kompletten Abgasanlage vom Hosenrohr bis ESD
    ev. Entrosten, anschmirgeln und dann Hochtemperaturlack drauf
8) Benzinleitungen und Bremsleitungen von vorn bis hinten mit Fluid-Film einpinseln. Leitungen gammeln gerne
besonderns an den Befestigungen, wo sich Schmutz und Nässe sammeln, durch. Austausch teuer!
9) Aufbereitung Heckscheibe mit Dr. Wack Heckscheibe, Meguirs oder Rot-weiss....geht alles. Allerdings nur bei
warmem Wetter machen, da ältere Heckscheiben spröder sind und leicht brechen können.
10) Aufbereitung des Innenraums, besonders des Leders mit Pflegemitteln vom "Lederzentrum.de"...macht das Leder weich
11) Anschleifen der Kontakte für Kühlwasser und Tankanzeige im Tacho...inkl. Zahnscheiben und neuem Spannungskonstanter....falls die Anzeigen immer mal wieder nicht funktionieren oder zu wenig anzeigen.
12) Dichtungen schön vor dem Winter mit Vaseline, Gummipflege oder Hirschtalk einschmieren.

Viel Erfolg und viele Grüße, Alex
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#3
Wow Alex, vielen Dank für die vielen hilfreichen Tipps! Ich werde direkt mal sehen was ich dieses Wochenende noch umsetzen kann  Smile

Viele Grüße,
Sarah
[Bild: 27081038bk.jpg] [Bild: 27081039xl.jpg]

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#4
Moin!

Grundsätzlich würde ich nicht auf Verdacht Dinge reparieren oder auswechseln.

Getriebe mal frisches Öl usw sind sinnvolle Dinge. Lecwec und co würde ich erst dann benutzen, wenn es soweit ist (meine Meinung).

Generell sehe ich das so: Wenn man aufmerksam fährt und regelmäßig sich den Wagen ansieht (von unten, Motorraum - nicht nur von der Fahrertür aussen), dann kann man schon vieles im Vorfeld erkennen, was sich eventuell bald anbahnt - genauso beim Fahren / Tanken - wenn beim Fahren Geräusche auftreten, diese beobachten und beheben lassen und nicht "ist von alleine gekommen - geht von alleine wieder" bzw. wenn der Spritverbrauch bei ähnlicher Fahrweise höher wird usw.

Regelmäßige Wartung ist natürlich klar - da sollte man auch nicht sparen und lieber einen Ölwechsel mehr machen als zu wenig. Ich habe immer 1x im Jahr einen Ölwechsel machen lassen (mache ich bei allen Autos) - und das egal wie viel KM die bewegt wurden.

Ich habe mit dem V6 ABC jetzt 317.000 KM runter und das Auto läuft einwandfrei - schaltet sauber (manuell) und fährt sich immer noch klasse.

Bei 300.000 KM habe ich mal eine Leistungsmessung machen lassen - Details dazu hier: 

https://www.audi-cabrio-club.info/forum/...?tid=28661

Ich denke, wenn Du die Punkte beachtest, hast Du noch lange Freude an dem Fahrzeug. Ich habe von Laufleistungen beim ABC von weit über 700.000 KM schon gehört... da ist also noch etwas mit rumzufahren...

Viel Spaß mit dem Audowagen!
Bastian
[Bild: attachment.php?aid=3763]
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#5
Hi,

wenn der Ölverbrauch im Rahmen ist (damit meine ich so einen 1/2 l auf 5tkm, würde ich da nix rein tun.
Pflege ist immer gut, bei uns ist noch das Thema Salz, da sollte man sich den Unterboden usw anschauen und an relevanten Stellen z.B. Fluid film oder Mike Sanders drauf tun. Unserer fährt mich seit Jahren Sommer wie Winter in die Arbeit, macht Spass ist allerdings ein ABK, braucht 7,3 l und hat jetzt so um die 320 tkm drauf. Also gerade mal eingelaufen. Spass bei Seite gutes Öl mindestens jährlich, Abweichungen (Mehrverbrauch ohne Grund) nachgehen und nach dem Zahnriemen sehen und gut ists...
Es gibt einige die bei Deinem Fahrprofil über 500 tkm gekommen sind. Und wenn er kaputt ist, ein Austauschmotor kostet auch nicht die Welt....

Servus Helmut
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#6
Vielen Dank für die große Resonanz! Smile

Jetzt mal Antwort für Antwort. Also an Alex; zunächst vielen Dank für die ganzen Tipps, ich denke die können vor allem auch anderen Nutzern abgesehen von mir sehr nützlich sein. Was davon ich konkret umsetze, werde ich die Tage nach einer ausführlichen Sichtprüfung mal überdenken, das Getriebe wird auf jeden Fall gespült.
Bastian gebührt mein Dank für den Optimismus - das hinterlässt auf jeden Fall ein gutes Gefühl und Hoffnung, dass mein Cab noch viele weitere KM übersteht. ;-)
Und an Helmut: Der Ölverbrauch hält sich auf jeden Fall im Rahmen, muss kaum "nachschenken", allerdings kleckert er ein wenig - das lässt mich auch vermuten, dass die Zylinderkopfdichtung nicht mehr so 100%ig gut ist. Das werde ich dann auf jeden Fall mal versuchen, mit Lecwec zu beheben. Klingt für mich nach einer guten Alternative als den kompletten Zylinderkopf auseinander zu nehmen. Kann man ja dann immer noch machen, wenn Lecwec nicht helfen sollte.

Viele Grüße, Sarah
[Bild: 27081038bk.jpg] [Bild: 27081039xl.jpg]

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#7
Hallo Sarah,

kann mich meinen Vorrednern nur anschließen!

Getriebe mal Spülen oder zumindest mal einen Öl-/Filterwechsel vollziehen (ACHTUNG! Das Flachbandkabel bricht im Alter gerne mal, kost neu 185,-).
Rost mal bei einem guten Lackierer entfernen lassen, kostet nicht die Welt.
Und der Rest wurde ja schon gesagt.

Von eins möchte ich dir allerdings dringend abraten!!!

Bitte kein Ölverluststop auf den Motor kippen! Das schadet meist mehr, als es nutzt. Eine defekte ZKD bekommst du damit auch nicht mehr heile, es "verstopft" nur das Leck. Und ich möchte nicht wissen, was es noch alles verstopft.

Lieber einmal etwas Geld in die Hand nehmen und die Dichtung wechseln...steht mir auch schon wieder bevor...leider haben die Elring Dichtungen nur knapp 60tkm gehalten Ich finds blöd *stinksauer*

Aber schau besser erst einmal nach, woher die Undichtigkeit kommt. Oft sind auch nur die Ventildeckeldichtungen hin und die sind in einer halben Stunde selbst gewechselt.

Gruß Manny
Gruß Manny
Autofotografie
 
Veränderungen:
IMSA GTO-Folierung; Facelift Umbau
; Boschmann und Hifonics Lautsprecher samt Verstärker; Audi Navigation Plus DX mit TMC-Box mit Multi-Media Interface, Dietz 1212/B, Zemex DVB-T D90 2G und Parrot CK3100;
ZV-Panikschalter im Türgriff; TFL in den Nebelscheinwerfern; Scheinwerferreinigungsanlage; 12V Steckdose im Kofferraum; Hardtop; MAM6 Felgen; Sportlenkrad mit Glatt-/Lochleder unten abgeflacht; Reinhold Module;
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#8
Hallo Gemeinde,

@sarah: was das leichte "Kleckern" angeht, so habe ich noch keinen V6 gesehen (egal ob in Limo, Avant, Cab und sowohl ABC wie AAH),
der nicht mehr oder minder leicht "schwitzt" und wo es oben unter der Ansaugbrücke leicht ölig ist. 5 KFZ-Meister, mit denen ich darüber
gesprochen habe, haben mir das bestätigt.

Aus eigener Erfahrung. Als ich damals den unteren Teil meiner Ansaugbrücke beim V6 wechseln mußte (Produktionsfehler, gibt einen
eigenen Thread dazu) habe ich die Ölrückschlagventile im Beruhigungsbecken gewechselt, damit kein Öl-Rückstau entstehen konnte und
eine neue Dichtung für den Deckel spendiert. Danach alles drumherum trockengelegt.
Resultat: nach 3000 km wieder leicht ölig.....und ich brauche auch ca 1/2 l Öl auf 5000 km. Nenene 


@manny: Was das Abraten von Öl-verluststop angeht, so kann ich Deinen Ausführungen nicht zustimmen.
Bei Ölverluststop wie auch LecWec kommt es nicht zum "Verstopfen" von Lecks durch chemische Reaktionen ähnlich einer "Verklebung"
oder einer aeroben Reaktion, wie es etwa bei "Kühlerstop" für den Kühlwasserkreislauf ist. Für den Kühlerkreislauf stimme ich Dir absolut zu.
Da würde ich auch nichts reinkippen.

Die Additive von Ölverluststop führen jedoch dazu, daß die alten Dichtungen wieder geschmeidiger (elastischer) werden und "aufquellen".
Diese Additive reagieren nicht mit Metall und nicht mit dem Öl. Es findet z. B. keine "Verdickung" des Öls etc statt. Ich bin zwar kein Chemiker,
aber so wurde es mir mal von einem Chemiker auf Nachfrage erklärt.

Viele Grüße, Alex
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