Versicherungsberechnung fragwürdig!
#1
Hi zusammen,

ist euch eigentlich mal aufgefallen, wie die Versicherungen ihre Beitragssätze berechnen? Ich habe die Woche die jährliche Abfrage des Kilometerstands für das Cabrio bekommen und mich deswegen auch mal länger auf der Internetseite eines großen Versicherungsunternehmens aus München aufgehalten. Zum Spaß habe ich ein paar verschiedene Versicherungsszenarien durchgespielt.

Das Cabrio ist bei 6000km Fahrleistung im Jahr nicht wirklich teuer. Aber interessant finde ich es schon, dass bei sonst gleichen Parametern, dass hinzufügen eines Einfamilienhauses sowie der Zugehörigkeit zum Banken- und Versicherungswesen als Angestellter 140€ im Jahr ausmachen.

Ganz krass wird es erst, wenn man einen Porsche Turbo S als Beispiel nimmt. Hier kostet die Vollkasko für mich im Jahr 6900€. Wenn ich hier ebenfalls wieder Hausbesitzer und Angehöriger einer Bank oder Versicherung bin, nur 5900€. Für 1000€ kann ich den Porsche einige Male durch die Waschstraße schicken, tanken oder auch nur die Steuer zahlen.

Ich finde das ehrlich gesagt eine Frechheit, mir ist das zuvor nie so richtig bewusst geworden.

Da muss ich beim nächsten Gespräch mit meinem Versicherungsklinkenputzer mal mit Nachdruck verlangen, dass ich jetzt in einer Bank arbeite und mir ein Haus in der Uckermark gekauft habe Ich lach mich wech
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#2
Boah, heul doch Da bin ich aber traurig!

Ne im Ernst, ist Dir das bei den Onlineformularen noch nie aufgefallen, was für Parameter abgefragt werden ? Auch dein Wohnort spielt eine Rolle.

Das sind individuelle Risikofaktoren !
Einem Eigenheimbesitzer, der im renomierten Beruf arbeitet traut man mehr Umsicht zu als Teilzeitarbeitenden Mietnomaden Das ja man doof --> -17% Verständlich oder ?

1 mal Jährlich im Oktober/November den grossen Check gemacht und den eigenen Versicherer mit den Ergebnissen konfrontiert. Dumdididum Das hilft.

Gruss, Tux
Verstehen kann man das Leben nur rückwärts, leben muss man es vorwärts.
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#3
Mach mal Beamtenstatus, dann gehts glaub noch ne Spur runter.

Das gilt für jede Versicherung.
Weiß zwar nicht woher das kommt aber so ist es eben.
Vielleicht fahren und leben Beamte vernünftiger Smile

Gruß Jürgen, der Beamtenrabatt geniest Smile
Audi Cabrio Bj. 94, ABK, 85 kw, GIS, Leder: Beige, M-Verdeck, DWA, orig. Audi Alus(205er Bereifung), Plasmatachoscheiben, LED Bleuchtung Heizungsregler,AP 40/35 mit SportStoßis

Ich: Mann, Bj.85, Herz, 4l/Std, SF, Leder: beige mit tendenz zu braun, M-Hut, DWA, orig. Adidas Schuhe(42er Besohlung)Big Grin

[Bild: audicabrioinfo2.th.jpg]

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#4
Wohnort etc. ist mir klar. Auch Baujahr, Alter etc... kein Problem damit. Aber diese Klasseneinteilung zwischen Generaldirektor einer Bank und Hausmeister Schmidt aus Oberpfaffelbachen... das ist halt schon krass.
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#5
Zitat:Aber diese Klasseneinteilung zwischen Generaldirektor einer Bank und Hausmeister Schmidt aus Oberpfaffelbachen... das ist halt schon krass.

Hallo,
das nennt sich "Stochastik" (Wahrscheinlichkeitsrechnung)! Und für diese Berechnungen beschäftigen die Versicherungskonzerne ganze Abteilungen! Aber höchstwahrscheinlich lässt sich das statistisch auch irgendwie nachweisen. Wenn Du es weiter denkst, ist Dein Wohnort (also die Zugehörigkeit zu einer festen Regionalklasse) auch nicht von Deinem Fahrstil etc. abhängig. Trotzdem richtet sich der Tarif auch z.B. nach der Regionalklasse!
Gruß Kai

[Bild: Audi.jpg]
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#6
Im Endeffekt kommen wir aber wieder auf folgendes End-Ergebnis:

Wer was hat und genug verdient zahlt weniger als der, der jeden Euro 2x umdreht bevor er ihn ausgibt.

Ich lass mir die Einbeziehung des Wohnortes noch eingehen, da hier ermittelt wird, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Typgleiches Fahrzeug in den Unfall verwickelt wird bzw. wieviele davon im Zulassungsbereich gemeldet sind bzw. wie hoch die Unfallwahrscheinlichkeit ist.
Aber das ein Bänker, Versicherungsvertreter etc. besser Auto fährt als nen Hausmeister, kann man denke ich nicht so pauschal aussagen.

Aber da müssen wir halt einfach durch durch diese Willkür.
Gruß Jürgen

[Bild: 7h4kmmhx.jpg]

Im Alltag / für die Familie: Opel Insignia SportsTourer 4x4 Biturbo CDTi OPC-Line mit voller Hütte (bis auf eHeckklappe und Panoramadach)
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#7
(20.03.2011, 09:29)Audi_JR schrieb: Im Endeffekt kommen wir aber wieder auf folgendes End-Ergebnis:

Wer was hat und genug verdient zahlt weniger als der, der jeden Euro 2x umdreht bevor er ihn ausgibt.


oder Ihn in sein altes 14 liter Sprit fressendes Cabriolet steckt Ich lach mich wech
Grüsse an Alle, am liebsten "Oben ohne"

ES IST SOMMER

[Bild: udifake3.jpg]
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#8
Das soll ja nun EU mäßig geklärt werden.
sonnige Grüße aus Oranien-/ Burg, OWE, Gutachter für KFZ Schäden und Bewertung
[Bild: Signatur_Owe.jpg] [Bild: 193661_6.png]
Alpine CDA, 40er Supersport mit Nuten, Quattro Paket, Tempomat, AC, Vogelaugenahorngrau, K&K Endrohre, 18" Mille Miglia

VCDS 17.xx (VAG-Com) Service Raum Berlin/Brandenburg
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#9
Moin sagen!

Nun ja, der Kfz-Versicherungsmarkt ist bereits seit 1994 EU-weit liberalisiert - allerdings muss sich jeder Versicherer, egal, aus welchem EU-Land er kommt, an die staateneigenen Pflichtversicherungsgesetze halten. Das machen eigentlich kaum irgendwelche Versicherer, weil du dafür halt auch wissen musst, wie die örtlichen Begebenheiten sind und welche "weichen" Faktoren zusätzlich zur Haftungssumme noch eine Rolle spielen könnten.

Wenn wirklich eine EU-weite "Klärung" anstehen sollte, so müssten eben auch EU-weit einheitliche Regionalklassen und Typklassen mit ebenso einheitlichen Schadensfreiheitsrabatten eingeführt werden. Inwiefern allerdings Palermo und Stuttgart in der Regionalklasse vergleichbar sind oder ob ein Fiat Punto in Italien nach einem Parkrempler genauso oft repariert wird wie ein VW Polo in Deutschland, das muss man erstmal vereinheitlichen...Nenene ...!

Die (häufig kritisieren, siehe oben) "weichen" Faktoren haben anscheinend durchaus ihren Sinn, wie so häufig, wenn's um's Geld geht. Solche Dinge wie ein Eigenheim oder der berufliche Status sind allem Anschein nach tatsächlich nicht nur Anreize für den Kunden, möglichst viele Versicherungen beim gleichen Anbieter abzuschließen.

Ich vermute mal (siehe oben genannte Stochastik), dass ein verheirateter, vierzigjähriger Beamter mit einem noch abzubezahlenden eigenen Häuschen in der Wedemark seinen Wagen wirklich anders fährt als ein fünfundzwanzigjähriger Junggeselle, der in Wuppertal-Zentrum als Schlachter anner Theke steht und da auch zur Miete wohnt. Der Vergleich mit dem Generaldirektor und dem Hausmeister hinkt da ein bisschen, denn gerade Hausmeister sind ofmals eben wieder Angestellte (in einigen Bundesländern sicher auch noch Beamte des einfachen Dienstes).

Also keine Frechheit, sondern eher: Bei manchen Glück, bei anderen Pech.

Schönen Gruß aus Hang Over!
DCool n KryptCool n
Audi 300, Bj. 1965, 15'' Stahlfelgen, sonst alles original, hier mit Hardtop...pssst, vielleicht merkt's ja keiner!
[Bild: IMG_8757a.JPG]
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#10
Zitat:Das soll ja nun EU mäßig geklärt werden.

Hallo,

eine Ergänzung meinerseits:
Das Einzige, was demnächst wohl aus Gleichstellungsgesichtspunkten angepasst werden muss, sind bisher häufig differenzierte KFZ-Tarife für Männer und/oder Frauen!
Gruß Kai

[Bild: Audi.jpg]
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