[NG] Neue Methode Zahnriementausch

[alampi]

Hallo Gemeinde,

Bekanntes Thema und vielleicht doch was Neues.
--> NG Zahnriementausch.
Habe ich letztes Jahr erfolgreich bei meinem gemacht.

Dabei habe ich allerdings eine (bisher von mir im Forum noch nicht
gefundene) Methode für die Arretierung der Kurbelwelle verwendet,
bei der man nicht den Gegenhalter braucht.

--> Den Tip hierzu habe ich von meinem sehr geschätzten Audimechaniker bekommen.

Ich habe die ganze Geschichte mal in einer kleinen Anleitung
zusammen gestellt. --> Attachment
Evtl. wäre das auch was als Ergänzung für die FAQ.
--> Mods: einfach mal anschauen und entscheiden.

Gruß
Jürgen

[Manuel79]

Hallo Jürgen,

nette Idee.

Ich sehe da nur folgendes Problem:
Die gesamte Kraft (die meiner Meinung nach ganz schön gewaltig ist), verteilt sich komplett auf einen einzigen Zahn an der Schwungscheibe und wird dann von der kompletten Kurbelwelle "mitgetragen".
Das kann gut gehen (so wie bei dir), muss es aber nicht.

Dann lieber die Kraft direkt vorne abfangen, wo sie entsteht.

Schönen Gruß
Manuel

[alampi]

Hallo Manuel,

rein prinzipiell hast du Recht, aber:

Wir lösen eine M18 Schraube.
Die hat ca. 250 mm² Querschnitt mit 12.9 Stahl.
Die Kurbelwelle hat geschätzt den 5-fachen Querschnitt aus Schmiedestahl.
Die Schraube reißt du ja typischerweise beim Öffnen nicht ab.
D.h. du bleibst deutlich unter dem Abschermoment der Schraube.
Aber schon allein die Dehngrenze dieser Schraube liegt bei 1000 N/mm² (pro mm² !!!)
Wir haben aber 250 mm² !!!
Mir ist jetzt die Größenordnung in Nm für das Abschermoment nicht bekannt,
aber da die Kurbelwelle ca. den 5fachen Querschnitt hat und du beim Öffnen der
Schraube wie gesagt deutlich unter dieser Kraft liegst, habe ich
um die Kurbelwelle keinerlei Angst.
Außerdem treten im laufenden Motor bei jeder Explosion eines Gemisches im Zylinder deutlich größer mechanische Kräfte auf die Kurbelwelle auf. Die muss schon was abkönnen.

Zum Thema "Einzahn". Der Anlasser greift ja mit seinem Ritzel in das Schwungzahnrad.
Dabei überträgt prinzipiell beim Drehen immer nur 1 bis kurzzeitig 2 Zähne die komplette
Kraft beim Anlassen.
Berücksichtigt man nun den Durchmesser bzw. den Radius der Schwungscheibe kommt man
so auf ca. 250 kg Last (Bei 450 Nm an der Zentralschraube). Für gewöhnlichen Stahl liegt die Dehngrenze zwischen 30 - 50 kg /mm².
Diese Zahl lässt sich jetzt natürlich nicht direkt für einen direkten Bezug hernehmen. Aber insgesamt liegen die Dimensionen für die 450 Nm und einem sicheren Abreisen des Stahls an irgendeiner Stelle weit auseinander.
Das ist für einen Stahlbolzen wie ich ihn als "Einzahn" geformt habe wie auch für das Schwungzahnrad überhaupt kein Problem.
Wenn man dann den "Einzahn" noch aus einer 12.9er Schraube fertigt, ist man beliebig auf
der sicheren Seite.
Klar ist, daß der "Einzahn" einigermaßen passgenau sein muss und gegen herausrutschen gesichert ist.

Gruß
Jürgen

[Skyfire]

Habe mir nicht alles durchgelesen, aber man wird halt in manchen Foren gewarnt es zu machen. Deshalb habe ich mir auch mal einen Halter gebaut zusammen mit einem Schlosser. Aber selbst mein Meister hat damals beim LT 35 5 Zylinder es so gemacht mit dem Schraubendreher am Schwungrad.

Mir persönlich wäre es zu gefährlich, obwohl ich auch glaube, dass erst der Schraubendreher nachgibts als das Schwungrad.

[Cabriolöwe]

Hallo Allerseits

Die Halter gibt es für wenig Geld bei E-Bay. Ich habe mir aus zwei
beweglichen Flacheisen und Schrauben als Haltenasen einen
selber gebaut.

Gruß...Gerhard

[blue-elise]

Hi,
bei den 6 Zylinern wird das ähnlich gemacht, da gibts ein Bolzen der anstelle des KW-Sensors eingeschraubt wird. Bedenken hätte ich bei der Passgenaugkeit eines selbst gefeilten Zahn, dass dieser während des drehen der KW raus rutscht.

[alampi]

Hallo,

schön ein paar Rückmeldung zu bekommen.

Wie ich ja schon geschrieben habe, ist es natürlich
logischer eine Gegenkraft immer möglichst nahe der Stelle
wirken zu lassen, an der die eigentliche Kraft fürs lösen eines
Teiles (hier Schraube) eingebracht wird.

Ich hatte halt das Problem mir solch einen Gegenhalter nicht
selbst schweißen zu können (keine Schweißanlage). Und für einen
gescheiten Gegenhalter 70-80 € auszugeben den ich dann alle
10 Jahre mal brauche.........

Da wäre ein "Leihteil" bei uns im Forum doch eine gute Idee.
Ein Pool mit so 3 Gegenhalter die man sich bei Bedarf ausleihen könnte.
--> Nur so ein Spontangedanke.

Jedenfalls halte ich den Bau eines "Einzahnes" für deutlich einfacher
als eines Gegenhalters.
Der muß, wie gesagt, natürlich "außreichend" gut geformt sein.
Aber mit den von mir angegeben Maßen ging das sehr gut.
Wichig ist natürlich, daß man ihn arretiert. Aber dafür habe ich zumindest
für meinen Fall eine (auch beschriebene) Lösung gefunden.
Da kann man sich natürlich noch einige andere Möglichkeiten vorstellen.

Das ganze soll auch nur eine andere Möglichkeit aufzeigen, und
natürlich die bisherige "Gegenhaltervariante" in keiner Weise
schmälern oder "verunglimpfen" !!!
Das wäre überhaupt nicht meine Absicht.

wünsche euch allen noch einen guten Tag.

Jürgen

[Merlin6100]

Hallo Jürgen,

das finde ich mal eine gute und kostengünstige Idee.
Ich danke dir für den Tip und die Arbeit die du dir gemacht hast.


Gruß
Heiko