Geradeauslauf futsch – US-Cabrio zieht nach rechts – WARUM ???
#1
Hallo liebe Gemeinde,

mein 1995er US-Cabrio (2.8 E Automatik) zieht nach rechts – nach einem „Vorfall“. Klingt vielleicht banal, isses aber – leider – nicht. Zwar gibt es zu ähnlichen Themen bereits einige Einträge hier im Forum, allerdings nichts, was mich der Lösung des Problems näher bringt - daher erstelle ich hier einen neuen Fred.

Sachverhalt und Details:


1. Das Fahrzeug:

Audi Cabrio 2.8 E Automatik mit Klima, US-Modell, April 2011 gekauft aus offensichtlich seriösem Vorbesitz mit über 200tkm, bereift mit 225/45-17 auf Boleros. Bereifung: hinsichtlich Profil und Alter gute Uniroyals hinten und ältere Contis vorne, die ich dann von vorne nach hinten getauscht habe. Beim Kauf des Wagens habe ich extra auf sauberen Geradeauslauf geachtet. Beim Kauf und bis Anfang 2012 lief der Wagen auch wie auf Schienen geradeaus, egal welche der Reifen vorn oder hinten montiert waren.


2. Der „Vorfall“:

Ende Januar 2012 überfuhr der Wagen mit der rechten Seite mit kräftigem Rums eine in 45° zur Fahrtrichtung befindliche wohl etwa 10cm hohe Bordsteinkante mit vielleicht 30 km/h (oder eher weniger).

Direkt danach sichtbarer Schaden:

1. rechter Vorderreifen geplatzt und
2. rechte vordere Bolerofelge am äußeren Rand beschädigt

Also Wagen wegen strömenden Nachtregens abgestellt und am nächsten Tag (Original-)Notrad aufgezogen.

Fahrverhalten mit drei 225/45-17-Schlappen und einem Notrad (Reifen wohl von 1995) vorn rechts: der Wagen zog immer leicht nach rechts. Das habe ich für normal gehalten, ebenfalls das leichte Vibrieren im Lenkrad, weil m.E. so ein oller Provisoriumsschlappen (Reifenluftdruck nie geprüft) ja nach rund 17 Jahren ’ne Unwucht haben darf und „schief ziehen“ wohl auf das völlig andere Rad vorn rechts zurückzuführen sei.

Da der „Vorfall“ in einer m.E. nicht ordnungsgemäß gesicherten Baustelle nächtens geschah wurde der Wagen zur Beweissicherung noch am selben Tag bei einem Gutachter und einer Werkstatt vorgeführt.


3. Weiteres Vorgehen seither:

Um festzustellen, ob der Wagen bei dem Rums außer den Schäden am rechten Vorderrad irgendwas an Fahrwerk oder Karosserie abbekommen hat, sollte nun auf jeden Fall eine Fahrwerksvermessung vorgenommen werden. Man sagte mir, dass hierzu vier gleichartige Räder montiert sein sollten (statt drei 17-Zöllern und einem Notrad), um das Messergebnis nicht zu verfälschen.

Gesagt – getan, ich brauchte ohnehin einen Satz Vierloch-Felgen für Winterreifen, und solche fand ich auch hier im Forum. Die darauf montierten ollen (zwölf Jahre alten) Winterreifen hatten noch genug Profil, also dachte ich mir Ende Januar, dass ich die wahrscheinlich ausgehärteten Dinger bis Ende der Saison auch noch drauflassen könne. Ins Hochgebirge wollte ich ja eh nicht.

Mit den nun montierten ollen Winterreifen zog der Wagen wiederum leicht nach rechts. Natürlich hatte ich die Räder zuvor auswuchten lassen.

Kurz nach Aufziehen der vier Winterräder dann die


3.1 Fahrwerksvermessung (und Einstellung) beim Reifendienst:

Dort wurden die Räder auf „richtigen“ Luftdruck gebracht; ein großer Bildschirm zeigte für die linke und rechte Seite der Vorderachse je drei Skalen, auf denen jeweils für Spur, Sturz, und Vor-/Nachlauf die Sollwerte in Form grüner Skalenbereiche angegeben waren. Die Werte außerhalb der Toleranz waren links und rechts davon rot markiert und der Ist-Wert wurde in Form eines Zeigers angezeigt.

Am Ende der Einstellung waren laut Aussage des Monteurs UND der Monitoranzeigen Spur und Sturz sehr nah am Idealwert und recht weit von der Toleranzgrenze entfernt. Vor-/Nachlauf konnte typ-bedingt nicht eingestellt werden; rechts war’s in Ordnung, links knapp über der Grenze. Durch erneutes Feinjustieren – wohl bei Spur und Sturz – konnte der Wert für Vor-/Nachlauf links geradeso in den Toleranzbereich gebracht werden.

Fahrverhalten danach:

Der Wagen zog wiederum leicht nach rechts – subjektiv nicht weniger als vorher.


3.2 Erneuter Besuch beim Reifendienst:

Die Räder wurden von vorn nach hinten getauscht

Der Wagen zog wiederum leicht nach rechts – subjektiv vielleicht sogar mehr als vorher.


3.3 Hauptuntersuchung durchführen lassen (GTÜ) UND den Prüfer drauf hingewiesen:

Nix festzustellen am Fahrwerk.

Um eine potenzielle Fehlerquelle nach der anderen auszuschließen ließ ich dann den „ADAC-Test“ beim TÜV durchführen. Außer Beleuchtung und Bremsen beinhaltet dies auch einen


3.4 Stoßdämpfertest

Alle Werte im Normbereich, keine auffälligen Abweichungen links und rechts. Bremswirkung übrigens auch tadellos. Wie langweilig….

Der nette TÜV-Mensch hat dann auch noch bissel hier und da am Fahrwerk geschaut und konnte ebenfalls nix feststellen. Da ich hier im Forum davon gelesen hatte, dass sich auch der Aggregateträger verschoben haben könnte (hatte ich vor zehn Jahren mal bei einem Audi 90 B2 – da war von vier Halteschrauben eine weg), sprach ich ihn darauf an – hält er für ausgeschlossen.


4. Fazit:

Der Wagen zieht weiter nach rechts, OBWOHL Spureinstellung offensichtlich korrekt.

Rädertausch alter Winterreifen vorne-hinten hat nichts gebracht.

Fakt ist, dass das Elend NACH dem Bordsteinrempler – und damit auch nach dem Aufziehen der (ausgewuchteten) Winterräder – begonnen hat und vorher alles (der Geradeauslauf) in Ordnung war.

Ich frage mich auch, wer dazu jetzt noch irgend etwas sagen kann, wenn schon der „Spur-Spezi“ vom Reifendienst UND die amtlich vereidigten und diplomierten Ingenieure von GTÜ und TÜV nicht mehr weiter wissen.

Da die bisher genannten mehr oder weniger Generalisten sind, habe ich noch eine allerletzte Hoffnung, dass vielleicht Spezialisten hier im Audi-Cabrio-Forum mir weiterhelfen können.

MEINE letzten Ideen (Spekulationen):

Es könnte an den Winterrädern liegen, weil die Reifen trotz Auswuchtens irgendwie krumm sind ODER

Es könnte – indirekt – an den zuletzt montierten Sommerrädern liegen, weil die Vorderachs-Einstellung VOR dem Vorfall ENTWEDER irgendwie auf die Sommerräder ausgelegt war (gips das?) ODER die Vorderachse war schon beim Vorbesitzer „schief“ und wurde irgendwie so justiert, dass sie abweichend von den „normalen“ Einstellwerten geradeaus läuft (vielleicht so, dass die Vorderräder wie bei einem umgedrehten „V“ aufeinander zulaufen).

ODER die Einstellwerte beim US-Cabrio sind anders als die beim europäischen Modell,

ODER es sind irgendwelche Komponenten (Dreieckslenker etc.) verbaut, die irgendwie anders sind als serienmäßig. Ein VW-Werkstattmensch meinte mal, der Wagen sähe untenrum an der Vorderachse irgendwie anders aus als er das Modell kenne. Andererseits dürfte der Wagen m.W. bisher nie tiefergelegt o.ä. gewesen sein.


Würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn irgendjemand hier im Forum den entscheidenden Tipp hätte. Falls das elend irreparabel wäre, dann würde ich mir weitere größere Investitionen in den Wagen ersparen. In gut einer Woche wollte ich 'ne Gasanlage implantieren lassen....


Verzweifelte Grüße,

Kai Da bin ich aber traurig!
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#2
Hallo Kai,

eins vorweg: ich bin kein Fahrwerkspezialist; aber meiner Meinung nach ist so eine Bordsteinkante mit einer Höhe von 10 cm nicht zu verachten Waaat? - wir fahren hier ein im Verhältnis zu einem Bulldog ein Automobil mit einem filigranen Fahrwerk. Um es mal auch etwas anschaulich zu machen: wenn ich beim Einparken über nen Bordstein muss, dann nur in "Kriechgeschwindigkeit" und im "stumpfen" Winkel. So wie Du es beschreibst, hast Du das Hindernis mit +/- 30 km/h überfahren und 45 ° sind für mich auch kein "stumpfer" Winkel.

Ich vermute, dass Du Dir mit dieser Aktion den Dreieckslenker (Querlenker) demoliert hast und wenn Du noch Pech hast, auch das Federbein in Mitleidenschaft gezogen ist. Ob das alles durch eine Fahrwerkseinstellung (Spur und Sturz) zu bewerkstelligen ist -> Is dat wirklich so? . Auf alle Fälle ist die Geometrie der Federbein-Vorderradaufhängung aus dem Winkel. Ob die Werkstätten Möglichkeiten haben und das alles zu vermessen (und es auch können), wage ich zu bezweifelen.

An Deiner Stelle würde ich mal zu einem Audi-Partner fahren, der sich auch wirklich mit dem Fahrwerk noch auskennt und die Teile überprüfen lassen - Schlimmstenfalls benötigst Du eine komplette Fahrwerksüberholung (ui, ui, ui, nicht gerade billig).

Bist Du eigentlich mit dem Hinterrad auch über das Hindernis gedonnert?
Servus

Winni

Smile Getreu dem Motto: "Leben und leben lassen!" Smile
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#3
Vllt besorgste dir mal in der Bucht ein paar gebrauchte Dämpfer und testest das ersmal damit, bevor du da viel Geld ausgeben musst für nix....
Beste Grüsse
Marko


[Bild: jnto-2-c81e.jpg]
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#4
(11.04.2012, 18:56)Bayerndiesel schrieb: Hallo Kai,

eins vorweg: ich bin kein Fahrwerkspezialist; aber meiner Meinung nach ist so eine Bordsteinkante mit einer Höhe von 10 cm nicht zu verachten Waaat? - wir fahren hier ein im Verhältnis zu einem Bulldog ein Automobil mit einem filigranen Fahrwerk. Um es mal auch etwas anschaulich zu machen: wenn ich beim Einparken über nen Bordstein muss, dann nur in "Kriechgeschwindigkeit" und im "stumpfen" Winkel. So wie Du es beschreibst, hast Du das Hindernis mit +/- 30 km/h überfahren und 45 ° sind für mich auch kein "stumpfer" Winkel.

Ich vermute, dass Du Dir mit dieser Aktion den Dreieckslenker (Querlenker) demoliert hast und wenn Du noch Pech hast, auch das Federbein in Mitleidenschaft gezogen ist. Ob das alles durch eine Fahrwerkseinstellung (Spur und Sturz) zu bewerkstelligen ist -> Is dat wirklich so? . Auf alle Fälle ist die Geometrie der Federbein-Vorderradaufhängung aus dem Winkel. Ob die Werkstätten Möglichkeiten haben und das alles zu vermessen (und es auch können), wage ich zu bezweifelen.

An Deiner Stelle würde ich mal zu einem Audi-Partner fahren, der sich auch wirklich mit dem Fahrwerk noch auskennt und die Teile überprüfen lassen - Schlimmstenfalls benötigst Du eine komplette Fahrwerksüberholung (ui, ui, ui, nicht gerade billig).

Bist Du eigentlich mit dem Hinterrad auch über das Hindernis gedonnert?


Servus Winnie,

danke für Deine Hinweise.

Ja, Sekundenbruchteile später ist auch das rechte Hinterrad über die Bordsteinkante drübber - allerdings war dem danach nix anzumerken. Optisch nix, auch sonst nix. Richtig untersucht wurde es aber nicht.

Wie kann man Querlenker und Federbein prüfen?

Was beinhaltet eine "Fahrwerksüberholung"?


Schönen Gruß,

Kai
(11.04.2012, 19:09)Mr. Speed schrieb: Vllt besorgste dir mal in der Bucht ein paar gebrauchte Dämpfer und testest das ersmal damit, bevor du da viel Geld ausgeben musst für nix....

Hallo Marko,

hhmmm.... interessanterweise musste ich in rund zwanzig Jahren "Autofahrerkarriere" noch nie Dämpfer wechseln. Lasse aber auch immer mal wieder 'nen Stoßdämpfertest bei meinen Fahrzeugen durchführen, in den letzten Tagen bei meinem fast klassischen BMW und beim besagten US-Cabrio. Ergebnis: Stoßdämpfertest in beiden Fällen tadellos bestanden.

Können denn die Dämpfer trotz bestandenem Test 'nen Macken haben?


Grüße,

kai
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#5
Hallo Kai,

mal ganz ehrlich, der Querlenker besteht aus 2mm Blech, wieso ist der nicht schon längst ausgetauscht worden?

Die Querlenkerbuchsen sind bei Dir grantiert auch fritte, wenn das noch die Ersten sind.

Miss mal den Abstand der Reifenlauffläche zur seitlichen Kotflügelkante vorne und hinter dem Vorderrad und vergleiche beide Seiten....da ist garantiert ein Versatz zu finden.

Also Querlenker + Traggelenk neu und zwar auf beiden Seiten! Eventuell der Stoßdämpfer (mögliche Deformation) dann aber auch auf beiden Seiten!. Wenn Du dann schon dabei bist Domlager und Spurstangenköpfe auch gleich erneuern. Die Pendelstützen kann man auch später mal erneuern, wenn diese irgendwann ausgeschlagen sind, ich habe sie dennoch gleich gegen Metallpendelstützen von Lemförder getauscht.

Im Extremfall könnte auch der Aggregateträger, an dem die Querlenker befestigt sind, eine Deformation erlitten haben.

Aber mit weiteren lustigen Vermessungsorgien wirst Du nicht weiter kommen.

Ich habe jetzt Weitec Dämpfer, Weitec Federn, Lemförder Querlenker, Lemförder Tragelenke, Lemförder Domlager, Lemförder Spurstangenköpfe und Lemförder Pendelstützen und das fährt sich einfach nur geil!

Die Dämpfer würde ich bei der nächsten Aktion allerdings gegen Bilstein tauschen und die Federn gegen welche von Eibach. Die Dämperstangen quitschen beim Einfedern, was die regelmäßige Anwendung eines Gleitsprays erfordert und Federntechnisch ist Eibach einfach der Maßstab.

Mfg Felix
der mit der ADR-Wundertüte...

[Bild: DPSPI.jpg]
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#6
Full quote von Kai's Beitrag entfernt

Wie Winnie schon schrieb oben , könnte es auch am Federbeinen liegen. Die meinte ich natürlich auch und nicht die Dämpfer, sorry. Wobei man Dämpfer ja nur im Stand prüft und nicht wärend des Fahrens Zwinker
Beste Grüsse
Marko


[Bild: jnto-2-c81e.jpg]
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#7
Hallo Kai

Sehr übersichtliche und detailreiche Erläuterung der Geschichte. Erste Sahne Das hilft uns Dir zu helfen.
Tausch doch mal die Räder von Links nach rechts ! Ist zwar theoretisch unmöglich bei laufrichtungsgebundenen Profilen, hat aber einen Hintergrund der weiter unten erläutert wird.
Ich kann Dir was die Reifen in Zusammehang mit dem einseitigen ziehen betrifft folgende Hintergrund-Informationen geben

Zitat:Konizität
Durch Herstellertoleranzen kann es am Reifen zu Konizität im Aufbau kommen. Dadurch entsteht beim Abrollen des Reifens eine Seitenkraft, die direkt auf die Radaufhängung einwirkt und so zum Eigenlenkverhalten des Fahrzeuges führen kann. Durch gezieltes Tauschen der Räder können Sie dieses Eigenlenkverhalten ausgleichen.

Konizität wird durch einen geringen Versatz der Lauffläche und/oder des Gürtels um wenige zehntel Millimeter zur geometrischen Reifenmitte verursacht. Konizität ist optisch nicht sichtbar und mit Werkstattmitteln nicht messbar.

Durch den Versatz kommt es zu unterschiedlichen Steifigkeiten an der Innen- und Außenschulter des Reifens, dies führt zu unterschiedlichen Radaufstandskräften. Dadurch wird der Gürtel/ die Lauffläche nicht mit gleichmäßiger Kraft (F1, F2) auf die Fahrbahn gedrückt. Es entsteht ein Konus. Die sich daraus ergebende Kraft (Konizitätskraft Fk) kann in Abhängigkeit der Geschwindigkeit so groß werden, dass das Fahrzeug einseitig zieht.

Weil am Reifen die Richtung, in die die Konizitätskraft wirkt, nicht sichtbar ist, kann nur durch Probefahrten und gezielten Räder-, bzw. Reifentausch festgestellt werden, welcher Reifen das Schiefziehen verursacht.

Einseitiges Ziehen an der Vorderachse:
Die Ursachen für einseitiges Ziehen können am Fahrwerk liegen. Erfahrungsgemäß verursachen aber in über 90 % der Beanstandungen die Reifen das einseitige Ziehen.

Einseitiges Ziehen bei normaler Fahrweise:
Das Fahrzeug hat auf gerader, ebener Fahrbahn, bei konstanter Fahrt oder mäßiger Beschleunigung den Drang, nach einer Seite zu ziehen. Dabei ist am Lenkrad eine Kraft spürbar.

Viel Glück
Tux
Verstehen kann man das Leben nur rückwärts, leben muss man es vorwärts.
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#8
Hallo,
ich erinnere mich an ein ähnliches Phänomen vor Uuuuurzeiten.
Ein fast neuer Reifen wurde beschädigt und gegen ein baugleiches Produkt ausgetauscht, danach gab es auch das beschriebene einseitige Ziehen. Alle üblichen Maßnahmen halfen nicht. Erst später machte mich jemand darauf aufmerksam, dass die Produktionsdaten verschieden waren. Ein Wechsel der Vorderreifen nach hinten und umgekehrt löste das Problem nachhaltig.
Kannst du mal den gesamten Rädersatz mit jemandem tauschen?
Gruß, Hans-Jörg
[Bild: audi-tour.jpg]
Audi Cabrio Automatik 2,3l, rot, Bj 1992, Holz, 15" Bratpfannen-Alufelgen mit stylischen tiefschwarzen Ballonreifen (die Karosserie bedankt sich), und die Pedale werden zärtlich mit nackten Füßen gestreichelt.
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#9
(12.04.2012, 05:39)Mr. Speed schrieb: Full quote von Kai's Beitrag entfernt

Wie Winnie schon schrieb oben , könnte es auch am Federbeinen liegen. Die meinte ich natürlich auch und nicht die Dämpfer, sorry. Wobei man Dämpfer ja nur im Stand prüft und nicht wärend des Fahrens Zwinker

Hallo Marko,

wie prüfe ich denn dann das Federbein?

Gruß,

Kai
(12.04.2012, 15:32)Tux schrieb: Hallo Kai

Sehr übersichtliche und detailreiche Erläuterung der Geschichte. Erste Sahne Das hilft uns Dir zu helfen.
Tausch doch mal die Räder von Links nach rechts ! Ist zwar theoretisch unmöglich bei laufrichtungsgebundenen Profilen, hat aber einen Hintergrund der weiter unten erläutert wird.
Ich kann Dir was die Reifen in Zusammehang mit dem einseitigen ziehen betrifft folgende Hintergrund-Informationen geben

Zitat:Konizität
Durch Herstellertoleranzen kann es am Reifen zu Konizität im Aufbau kommen. Dadurch entsteht beim Abrollen des Reifens eine Seitenkraft, die direkt auf die Radaufhängung einwirkt und so zum Eigenlenkverhalten des Fahrzeuges führen kann. Durch gezieltes Tauschen der Räder können Sie dieses Eigenlenkverhalten ausgleichen.

Konizität wird durch einen geringen Versatz der Lauffläche und/oder des Gürtels um wenige zehntel Millimeter zur geometrischen Reifenmitte verursacht. Konizität ist optisch nicht sichtbar und mit Werkstattmitteln nicht messbar.

Durch den Versatz kommt es zu unterschiedlichen Steifigkeiten an der Innen- und Außenschulter des Reifens, dies führt zu unterschiedlichen Radaufstandskräften. Dadurch wird der Gürtel/ die Lauffläche nicht mit gleichmäßiger Kraft (F1, F2) auf die Fahrbahn gedrückt. Es entsteht ein Konus. Die sich daraus ergebende Kraft (Konizitätskraft Fk) kann in Abhängigkeit der Geschwindigkeit so groß werden, dass das Fahrzeug einseitig zieht.

Weil am Reifen die Richtung, in die die Konizitätskraft wirkt, nicht sichtbar ist, kann nur durch Probefahrten und gezielten Räder-, bzw. Reifentausch festgestellt werden, welcher Reifen das Schiefziehen verursacht.

Einseitiges Ziehen an der Vorderachse:
Die Ursachen für einseitiges Ziehen können am Fahrwerk liegen. Erfahrungsgemäß verursachen aber in über 90 % der Beanstandungen die Reifen das einseitige Ziehen.

Einseitiges Ziehen bei normaler Fahrweise:
Das Fahrzeug hat auf gerader, ebener Fahrbahn, bei konstanter Fahrt oder mäßiger Beschleunigung den Drang, nach einer Seite zu ziehen. Dabei ist am Lenkrad eine Kraft spürbar.

Viel Glück
Tux

Hallo Tux,

ja, die Strukturiertheit des Vortrags war mir wichtig Smile

Verstehe ich es richtig, dass ordnungsgemäßes Wuchten an der "Konizität" nix ändert?

Einen Tausch vorne-hinten habe ich ja bereits durchgeführt, einen Tausch rechts-links noch nicht. Und ja, die Winterschlappen sind laufrichtungsgebunden.

Mein nächster Versuch wird sein, an der Vorderachse zwei der alten Sommerräder aufzuziehen. Voraussichtlich am morgigen Freitag. Da von den Sommerrädern nur noch drei "leben", kann ich ENTWEDER (1) die beiden hinteren (mit fast abgefahrenen Contis) verwenden ODER (2) die beiden (ehemals) linken (den bisherigen VornLinks am alten Platz und den bisherigen HintenLinks nun VornRechts.

Im Fall (1) würde ich denjenigen mitverwenden, der ohne sichtbaren Schaden auch über die Bordsteinkante rübber ist, im Fall (2) unterschiedliche Reifenmodelle (beide 225/45-17) an einer Achse, davon einen mit geänderter Laufrichtung. Ich vermute, Fall (1) wäre das kleinere Problem oder?

ÜBRIGENS:

Das Ausmaß des Nach-Rechts-Ziehens war mit dem kurzzeiig genutzten Notrad etwa ähnlich. Ist dies bei Noträdern immer so oder könnte dies ein Indiz sein, dass es doch nicht an den momentan verwendeten ollen Winterreifen liegt?


Grüße,

Kai
Nachtrag zu meinem Beitrag von eben (Editieren geht entgegen der Fehlermeldung auch nicht weniger als zehn Minuten nach Erstellen des Beitrags):

Tux schrieb:

"Einseitiges Ziehen an der Vorderachse:
Die Ursachen für einseitiges Ziehen können am Fahrwerk liegen. Erfahrungsgemäß verursachen aber in über 90 % der Beanstandungen die Reifen das einseitige Ziehen.

Einseitiges Ziehen bei normaler Fahrweise:
Das Fahrzeug hat auf gerader, ebener Fahrbahn, bei konstanter Fahrt oder mäßiger Beschleunigung den Drang, nach einer Seite zu ziehen. Dabei ist am Lenkrad eine Kraft spürbar.

Zitat Ende.

Bei mir ist es so, dass ich das Lenkrad zum Geradeaus-Fahren gefühlt immer mit der linken Hand etwas festhalten muss, damit es sich nicht von selbst etwas nach rechts dreht. Dies wäre dann die normale Mittellage der Lenkradstellung. Beim "richtigen" Geraudeausfahren steht das Lenkrad minimal etwas nach links gedreht (grob geschätzt vielleicht 5-7 Grad).

Ist dies die von Tux beschriebene im Lenkrad spürbare Kraft?

Fühlt sich so "the dark side of the force" an?

Kai Un
(12.04.2012, 15:52)hjhimm schrieb: Hallo,
ich erinnere mich an ein ähnliches Phänomen vor Uuuuurzeiten.
Ein fast neuer Reifen wurde beschädigt und gegen ein baugleiches Produkt ausgetauscht, danach gab es auch das beschriebene einseitige Ziehen. Alle üblichen Maßnahmen halfen nicht. Erst später machte mich jemand darauf aufmerksam, dass die Produktionsdaten verschieden waren. Ein Wechsel der Vorderreifen nach hinten und umgekehrt löste das Problem nachhaltig.
Kannst du mal den gesamten Rädersatz mit jemandem tauschen?
Gruß, Hans-Jörg

Hallo Hans-Jörg,

der Wechsel der Vorderreifen nach hinten und umgekehrt wurde bereits vorgenommen und hat leider nix gebracht. Leider.....

Falls irgendjemand zwischen 55543 Bad Kreuznach, Bingen, Ingelheim, Mainz, Wiesbaden und
60486 Frankfurt am Main einen kompletten Radsatz zwecks befristeten Tauschs leihweise zur Verfügung hat.....

Gruß,

Kai
Nochwas:

Beim Lenkrad ist mir noch aufgefallen, dass es (ausschließlich) vertikal a bisserl wackelig ist und Spiel hat. In horizontaler Richtung wackelt gar nix.

Ist mir erst nach dem "Vorfall" aufgefallen.

Und vor dem "Vorfall" lief der Wagen iin jeder Hinsicht wie auf Schienen. Geradeaus wie auch in Kurven.


Grüße,

Kai
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#10
Hallo nochmal,

kam eine Weile nicht dazu, mich der Sache zu widmen. Mittlerweile erwäge ich, den Wagen mal beim Freundlichen vorzuführen.

Was kann denn ein Audi-Zentrum IN MEINEM FALL untersuchungstechnisch mehr machen als der bisher konsultierte Reifendienst und TÜV und GTÜ?

Wie erfahre ich vorab, welcher Audi-Betrieb noch "altgedientes" Fachpersonal hat, welches sich mit dem Fahrwerk unserer Cabrios auskennt? Es bringt m.E. nix, wenn sich ein 1990 geborener Mechatroniker, der auf B6/B7 gelernt hat, mit dem Diagnosegerät an die Fehlersuche macht....


Viele Grüße,

Kai
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