Fensterhebermotor defekt - Temperaturschalter welcher?
#1
Hallo zusammen,

nachdem ich ich bislang nur passiv mitgelesen habe und zahlreiche wertvolle Tips und Anleitungen erhalten habe, die auch letztlich immer von Erfolg gekrönt waren, möchte ich mich vor meiner eigentlichen Frage kurz vorstellen.
Ich heisse Ingo bin 45 Jahre und komme aus Hagen in NRW. Ich habe seit 12/94 ein Cabrio 2,6 und bin immer noch äusserst zufrieden. Ich werde mir demnächst eine KME-Gasanlage einbauen und darüber auch ausführlich mit Bildern berichten (dauert aber noch ca. 2 Monate).

Nun zu meinem eigentlichen Problem mit dem Fensterheber vorne links:

1.
Scheibe blieb in Mittelstellung einfach stehen und nichts tat sich mehr.

2.
Alles getestet, kein Kabelbruch, Thermosicherung S43 auf dem Zusatzrelaisträger gemessen, auch i.O..

3.
Dann hab ich den Motor ausgebaut und geöffnet. War alles total verrostet darin und total versifft. Alles schön gereinigt (Magnete ausgebaut, Anker ausgebaut usw.) mit Entfetter (Ihr glaubt nicht, was für ein Siff aus dem Anker kommt!!!).

4.
Kohlen waren total runter. Neue Bronzekohlen besorgt (diese: http://www.elosal.de/waren/kohlebuersten...2fb454.php), auf das nötige Maß (6x6mm und 8mm lang) zurechtgeschliffen und eingebaut.

5.
12 Volt angeschlossen, keine Reaktion.

6.
In dem Plastikgehäuse, in welchem sich auch die Kohlen befinden, ist ein kleines elektronisches Bauteil, aussehend ähnlich wie ein Kondensator, eingebaut. Ich habe dieses gebrückt und siehe da, der Motor läuft perfekt und mit voller Geschwindigkeit.

7.
Habe dieses kleine Bauteil dann geöffnet. Es ist kein Kondensator, sondern ganz offensichtlich ein Temperaturschalter oder Temperaturbegrenzer.
In dem Schalter ist hinter dem eigentlichen Kontaktblatt eine kleine Bimetallscheibe, welche dann ganz offensichtlich (Schalter ist normal immer geschlossen - klar, denn nur so ist der Stromkreis geschlossen) bei Überlast oder Erreichen einer bestimmten Abschalttemperatur umschnappt und dann den Kontakt öffnet und dadurch den elektrischen Stromkreis des zu schützenden Fensterhebermotors öffnet. Nach Akkühlen der Bimetallscheibe schnappt diese wieder um und schliesst somit den Stromkreis wieder.

Im Prinzip ein ganz primitves Bauteil. Da ich davon ausgehe, dass der Anker (gerade wegen dieses Temperaturschalters), der offenbar nur als Schutz gedacht ist, so gut wie nie kaputt geht, dürfte es für alle User hier interessant sein, dass es meistens die Kohlen oder eben dieser Temperaturschalter ist (für eine Notreparatur kann man diesen Schalter wohl einfach überbrücken, hat dann alerdings diesen Schutz nicht). Wenn man also die benötigten Teile (Kohlebürsten und diesen Termpertaurschalter hat, dürfte die Reparatur simpel sein.

8.
NUN ZU MEINER EIGENTLICHEN FRAGE:

WO BEKOMME ICH DIESEN TEMPERATURSCHALTER und ggfls. welchen Austauschtyp kann ich nehmen; evtl. würde ja auch eine selbstrückstellene Polyfuse-Sicherung ausreichen, aber wie ist die Abschalttemperatur?

Der Motor hat die Aufschrift
Brose 895 959 801 BRM

Auf dem kleinen Tempertaurschalter steht winzig klein (mit Fadenzähler gelesen):
Microtherm D 41 Z

Es dürfte sich wohl um einen Temperaturschalter der Fa. Microtherm
www.microtherm.de handeln; den Typ D 41 Z scheint es aber dort offenbar nicht mehr zu geben. Wie ist wohl die Abschalttemperatur? Man könnte dann einen anderen D-Typ von Microtherm nehmen.

Ich denke, wenn diese Frage geklärt ist, wird in Zukunft jeder seine Fensterhebermotoren günstig selbst reparieren können.

Wenn ich das Teil mit Eurer Hilfe hoffentlich bekomme, werde ich vom Zusammenbau des Motors und Einlöten der Kohlen und des Tempertaurschalters eine bebilderte Anleitung machen.

Ich hoffen auf Eure Hilfe und viele Anregungen und danke bereits im voraus.

Gruss

Ingo
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#2
Ich kann dir zu dem Thema leider nichts helfendes mitteilen, aber für einen
ersten Beitrag: Respekt zollen! Hut ab!
Gruß

Markus


[Bild: sig35.jpg]
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#3
Hallo Ingo
Respekt vor Deinem Reparaturwillen. (Nebenbei, die Beschreibung der bisher durchgeführen Arbeiten und Diagnosen ist detailliert vorbildlich, da bleibt keine Frage offen !) Die Anleitung werde ich mit Freuden in die FAQ aufnehmen.

Ich habe noch von keinem Teilnehmer hier gehört, der das in solcher Akribie durchgezogen hat. Ich werde Dir da wenig Hoffnung auf Feedback geben können. Auch ich Da bin ich aber traurig! habe seinerzeit einen neuen besorgt, nachdem die Schrauben festgegammelt waren.

Nun aber ein Vorschlag: umgehe die Thermosicherung und gibt kurzzeitig direkt Saft auf die Wicklungen, dann müsste sich doch der Erfolg der Reparaturmassnahmen zeigen.....Rolleyes
<EDIT>Männer können keine 2 Sachen gleichzeitig machen .... habe doch glatt Punkt 6 nicht vollständig gelesen Uuups</EDIT>

Gruss
Thilo
Verstehen kann man das Leben nur rückwärts, leben muss man es vorwärts.
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#4
Ingo K. schrieb:Ich habe dieses gebrückt und siehe da, der Motor läuft perfekt und mit voller Geschwindigkeit.
Moin Thilo,
es geht glaube um eine Bezugsquelle für diese "Thermosicherung". Zwinker
Gruß

Markus


[Bild: sig35.jpg]
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#5
@All:

Danke erstmal für das schnelle Feedback.

Ich werden morgen mal bei der Fa. MicroTherm anrufen und dort nachfragen; vielleicht sind die ja auskunftsfreudiger als bei Fa. Brose (Brose gibt keinerlei Auskünfte an Privatleute).

Die Gehäuseform sollte die G115 von MicroTherm sein, dies dürfte in die entsprechende Aufnahme im Plastikteil des Motors (6,5x8,6mm und 21,5mm hoch) passen.

Nur die Werte müsste man noch rausfinden; MicroTherm verlangt bei der Bestellung folgende Wertangaben:

1.
Gleich- oder Wechselspannung UN in V.
2.
Dauerbetriebsstrom IC in A bei dem der Schalter nicht ansprechen darf.
3.
Stromstärke Io in A bei der der Schalter ansprechen muss.
4.
Ansprechzeit t0 (in sec. ± Toleranz) innerhalb der der Schalter bei Erreichen von Io ansprechen soll.
5.
Mögliche Umgebungstemperaturen bei Dauerbetrieb und beim Ansprechen des Schalters.
6.
Maximalstrom in A.

Vielleicht kann ja jemand die o.g. Fragen beantworten.

1.
dürfte klare sein, 12V DC
2.
welchen Dauerbetriebsstrom zieht der Motor? Müsste man mal ausmessen; aber: wie kann ich messen, wieveil der Motor im Betrieb zieht? Mit dem Amp-Meter paralell zum Motor?
3.
würde ich dann etwas höher ansetzen als den Wert 3.
4.
Ansprechzeit würde ich möglich kurz ansetzen
5. weiss nicht
6. weiss nicht

Ich bin mir sicher mit Eurer aller Hilfe werden wir das teil oder zumindest einen Vergleichstyp finden.

Wenn wir zusammen das nicht hinkriegen, werde ich mal mit einer rückstellenden Poly-Sicherung von Reichelt (ca. 50 Cent) experimentieren. Dazu müsste ich nur wissen, wieviel Amp der Motor im Betrieb zieht. Beispeil: Wenn der Motor z.B. 0,5 Amp zieht, würde ich die Poly-Sicherung PFRA 050 verwenden. Wenn ich das Datenblatt dazu richtig lese, würde die Poly-Sicherung dann bei 1,5 A (z.B. weil der Motor schwer läuft, die Seilzüge verklemmt sind oder man den Kopf oder einen Arm zwischen Fenster und Türrahmen hält) auslösen, d.h. den Stromkreis öffen, so dass keine Spannung mehr zum Motor kommt (Motorschutz + Personenschutz). Wenn dann kein so hoher Strom mehr fliesst, weil das Hindernis beseitigt ist, stellt sich die Poly-Sicherung automatisch zurück, so dass der Stromkreis wieder geschlossen ist, so dass der Motor wieder Strom bekommt. Im Prinzip ist die Polysicherung nichts anderes als der von mir ausgebaute Original-Temperaturschalter (zur Poly-Sicherung siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstr%C3%..._Sicherung).

Warum gehe ich mit so einer Akribie an die Sache?
Weil ich es nicht einsehe, wegen ein paar Pfennigartikeln gleich für überteuertes Geld beim Freundlichen einen neuen Motor zu kaufen oder gar die Komplette Einheit, zumal, wenn man die Pfennigartikel hat und weis, wo man sie bekommt, die Reparatur sehr einfach für jeden durchzuführen ist.
Einfach den Temperaturschalter brücken (funktioniert zwar) will ich nicht, da die Schutzfunktion schon erhalten bleiben soll, im übrigen hat mich der Ehrgeiz gepackt.

Gruss

Ingo


Gruss

Ingo
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#6
Moin!
Ingo K. schrieb:welchen Dauerbetriebsstrom zieht der Motor? Müsste man mal ausmessen; aber: wie kann ich messen, wieviel der Motor im Betrieb zieht? Mit dem Amp-Meter paralell zum Motor?
Nein, Strom wird in Reihe gemessen. Also eine Klemme ab und Multimeter dazwischen hängen. Sonst hast Du gleich die nächste Sicherung geschossen. Zwinker
Ollfried
Alle, die pauschalisieren, sind doof!
[Bild: ani.gif]
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#7
Moin Ingo...
Ingo K. schrieb:welchen Dauerbetriebsstrom zieht der Motor?
... da kann ich vorerst mit einem Anhaltswert dienen: lang ist's her...
Wenn man da die 16A um die 5A vermindert und das Ganze durch 4 teilt, sollte der ungefähre Betriebsstrom eines einzelnen Fensterhebermotors je nach mechanischem Widerstand so zwischen 2,5 und 2,8A liegen...
Zu beachten ist, dass der Motor, wenn das Fenster am Anschlag ist, nochmal merklich mehr Strom zieht, wenn auch nur für kurze Zeit.
Ich schätze, so ca. 3 1/2 bis 4A.

Gruss, HZwinkerlli
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[Bild: 118275_5.png]
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#8
@Holli

Vielen Dank, das ist ja schon mal ein guter Anhaltswert (werde trotzdem die Tage nochmal messen, auch am Anschlag - danke für den Tip). Werde dann mal einen Poly-Switch von Reichelt PFRA250 (Ihold 2,5 A, Itrip 5,0 A, Tripzeit 10,3 sek) ordern und mal ein wenig experimentieren.

Ich bleibe aber auch bei www.microtherm.de "am Ball" und werde auf jeden Fall berichten.

Gruss

Ingo
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#9
Hallo Ingo,

da mein Stahlseil vorne Links gerissen war, habe ich mir einen komplett neuen Heber mit Motor gekauft.

Sprich ich habe den alten Motor noch, habe ihn nur von den Kabeln getrennt, aber das sollte für dich ja kein problem sein. Ich werde, wenn ich es heute schaffe mal nachsehen, ob es sich um das gleiche Modell handelt.

Hätte ihn dann abzugeben bei Interesse.
<a href="http://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/184906.html" target="_blank"><img src="http://images.spritmonitor.de/184906.png" alt="Spritmonitor.de" border="0"></a>
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#10
Kurzes Update:

Alle Versuche, von Microtherm hinischtlich der Datenwerte bzgl. des Original-Temperaturschalters Auskunft zu bekommen, sind Fehlgeschlagen.

Werde daher jetzt mit der Poly-Sicherung experimentieren und anschliessend berichten; kann allerdings noch ein paar Tage dauern.

Gruss Ingo
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